Ade Solothurn

01:23

Diese Woche war wie immer eine ganz typische Missionarwoche - Chaos pur. Dienstag morgen haben wir uns für Interviews mit dem Missionspräsidenten in Zollikofen fertig gemacht und mussten uns ziemlich beeilen. Kurz bevor wir los gingen, bügelte ich noch schnell meinen Rock, Sister Tauche schaltete den Föhn an und BOOM. Stromausfall. Wir also in den Keller gegangen, um die Sicherungen wieder reinzudrehen (es sind alte Sicherungen zum schrauben) und kriegten immer nur eine der beiden Sicherungen unserer Wohnung an. Eine war kaputt gegangen wie es schien und wir hatten keine Ersatzsicherung parat. Übergangslösung waren nasse Haare, ein zerknitterter Rock, zwei verschiedene Socken die ich in einem Raum ohne Licht schnell angezogen hatte und ein Gefrierschrank der über Verlängerungskabel im Bad angesteckt war. Als wir endlich von Interviews wieder nach Hause kamen, stand unser Ankleidezimmer samt einiger Kleidung unter Wasser, da unser Gefrierschrank anscheinend nicht genügend Strom bekommen hat und statt bei -30 bei +10 Grad war. Da wir immer noch keinen Strom hatten liefen wir mit Taschenlampen und einer Stehlampe an Verlängerungskabel untern Arm geklemmt von Raum zu Raum. Also erstmal alles putzen, Termine absagen und dann zu unseren sehr alten Hauswärtin und sie um Hilfe bitten. Natürlich hatte sie keine Ahnung wie so etwas funktioniert und alle Sicherungen, die sie da hatte, waren ungeeignet. Also einen Elektriker für den kommenden Tag bestellt.. Nach etwa 30 Stunden hatten wir endlich überall wieder Strom und wissen nun auch dank unserem Elektriker, das wir 2 Geräte in einem Stromkreis nicht gleichzeitig anschließen dürfen, das heißt keinen Wasserkocher und Toaster, oder eben keinen Föhn und Bügeleisen. Sowas erlebt man wirklich nur auf Mission :)

Weitere Neuigkeiten: Ich werde versetzt! Nach einem halben Jahr in der Gemeinde Solothurn, muss ich meine Koffer packen und mich auf reisen machen. Ich hatte wirklich Angst vor diesem Tag, denn ich liebe die Schweiz über alles und ich wusste das unser Missionspräsident einige Sachen in unserer Mission verändern möchte und ich wusste daher auch, dass sein könnte das ich nicht in der Schweiz bleibe. Ich betete wirklich viel dafür, dass wenn ich noch einen Auftrag hier zu erfüllen habe, ich irgendwo in der Schweiz bleiben kann. Am Tag wo wir die Versetzungsanrufe bekamen, riefen uns die Zonenleiter an und fragten uns wo es hingeht. Normalerweise rufen sie uns an, um UNS das zu sagen, aber diesmal erwarteten sie von uns eine Antwort. Wir standen nicht auf der Versetzungsliste. Anschließend bekamen wir einen Anruf von Präsident Kohler und er erzähle mir persönlich das es für mich nach St. Gallen geht und ich dort für die Zone Sister-Training-Leader werde :) Ich habe mich wirklich unglaublich gefreut! Ich werde dort mit einer VISA-Waiterin, namens Sister Friebe, arbeiten. Sie ist deutsch, vielleicht kennen sie einige von euch. Sie hat ihre Partition bekommen und wird daher voraussichtlich in den nächsten 2-4 Wochen gehen.. Dann werde ich eine neue Mitarbeiterin bekommen. Ich hoffe es werden eher 4 als 2 Wochen, denn in 2 Wochen ein Gebiet zu übernehmen ist eigentlich gleich wie "Whitewashing" und nicht grade die einfachste Aufgabe. Ich freue mich allerdings unglaublich auf St. Gallen! Interessant ist, dass ich heute erfahren habe, das ich eine Verwandte in St. Gallen habe, die nicht der Kirche angehört und meine Oma viel dafür gebetet hat, dass ich dorthin versetzt werde um die Möglichkeit zu haben, einmal mit ihr zu sprechen und siehe da - Gebete werden erhört.


Ich möchte mit euch noch eine kleine Schriftstelle teilen aus Römer 8: 
Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

Ich bin so dankbar für die Liebe Gottes, die ich hier jeden Tag verspüren darf für so viele seiner Kinder. Diese Woche hatte ich viele interessante Gesprächen mit Menschen auf der Straße. Ich lief mit einem Globus durch die Stadt und fragte die Leute, wie viele Menschen es auf der Erde gibt. Ich bekam viele verschiednene Antworten, von 10 Millionen bis 20 Milliarden (es sind etwas um die 7 Milliarden, für alle mit einem Fragezeichen im Gesicht) Anschließend fragte ich sie, was sie glauben, wie viele von diesen Menschen von Gott geliebt werden. Es war wirklich machtvoll, Zeugnis auf der Straße davon geben zu können, das ich wirklich weiß, das Gott alle seine Kinder liebt. Überall. Unabhängig davon, in welcher Lage wir uns grade befinden, oder welches Verhältnis wir zu ihm haben. Er liebt uns wirklich so sehr und möchte das wir mit ihm sprechen und das wir seine Liebe fühlen können. Ich durfte an diesem Tag drei vorbereitetet Menschen finden, die sich mit uns Missionaren treffen möchten um mehr über das Evangelium zu sprechen.

Mit ganz viel Liebe,


Sister Zarse


Ein Potenzieller Untersucher. Wir duften ein Bild mit ihm machen :)
Er ist so cool & wird hoffentlich in Zukunft von den Missionaren in Bern belehrt.




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01 09 10