Ade Solothurn

Diese Woche war wie immer eine ganz typische Missionarwoche - Chaos pur. Dienstag morgen haben wir uns für Interviews mit dem Missionspräsidenten in Zollikofen fertig gemacht und mussten uns ziemlich beeilen. Kurz bevor wir los gingen, bügelte ich noch schnell meinen Rock, Sister Tauche schaltete den Föhn an und BOOM. Stromausfall. Wir also in den Keller gegangen, um die Sicherungen wieder reinzudrehen (es sind alte Sicherungen zum schrauben) und kriegten immer nur eine der beiden Sicherungen unserer Wohnung an. Eine war kaputt gegangen wie es schien und wir hatten keine Ersatzsicherung parat. Übergangslösung waren nasse Haare, ein zerknitterter Rock, zwei verschiedene Socken die ich in einem Raum ohne Licht schnell angezogen hatte und ein Gefrierschrank der über Verlängerungskabel im Bad angesteckt war. Als wir endlich von Interviews wieder nach Hause kamen, stand unser Ankleidezimmer samt einiger Kleidung unter Wasser, da unser Gefrierschrank anscheinend nicht genügend Strom bekommen hat und statt bei -30 bei +10 Grad war. Da wir immer noch keinen Strom hatten liefen wir mit Taschenlampen und einer Stehlampe an Verlängerungskabel untern Arm geklemmt von Raum zu Raum. Also erstmal alles putzen, Termine absagen und dann zu unseren sehr alten Hauswärtin und sie um Hilfe bitten. Natürlich hatte sie keine Ahnung wie so etwas funktioniert und alle Sicherungen, die sie da hatte, waren ungeeignet. Also einen Elektriker für den kommenden Tag bestellt.. Nach etwa 30 Stunden hatten wir endlich überall wieder Strom und wissen nun auch dank unserem Elektriker, das wir 2 Geräte in einem Stromkreis nicht gleichzeitig anschließen dürfen, das heißt keinen Wasserkocher und Toaster, oder eben keinen Föhn und Bügeleisen. Sowas erlebt man wirklich nur auf Mission :)

Weitere Neuigkeiten: Ich werde versetzt! Nach einem halben Jahr in der Gemeinde Solothurn, muss ich meine Koffer packen und mich auf reisen machen. Ich hatte wirklich Angst vor diesem Tag, denn ich liebe die Schweiz über alles und ich wusste das unser Missionspräsident einige Sachen in unserer Mission verändern möchte und ich wusste daher auch, dass sein könnte das ich nicht in der Schweiz bleibe. Ich betete wirklich viel dafür, dass wenn ich noch einen Auftrag hier zu erfüllen habe, ich irgendwo in der Schweiz bleiben kann. Am Tag wo wir die Versetzungsanrufe bekamen, riefen uns die Zonenleiter an und fragten uns wo es hingeht. Normalerweise rufen sie uns an, um UNS das zu sagen, aber diesmal erwarteten sie von uns eine Antwort. Wir standen nicht auf der Versetzungsliste. Anschließend bekamen wir einen Anruf von Präsident Kohler und er erzähle mir persönlich das es für mich nach St. Gallen geht und ich dort für die Zone Sister-Training-Leader werde :) Ich habe mich wirklich unglaublich gefreut! Ich werde dort mit einer VISA-Waiterin, namens Sister Friebe, arbeiten. Sie ist deutsch, vielleicht kennen sie einige von euch. Sie hat ihre Partition bekommen und wird daher voraussichtlich in den nächsten 2-4 Wochen gehen.. Dann werde ich eine neue Mitarbeiterin bekommen. Ich hoffe es werden eher 4 als 2 Wochen, denn in 2 Wochen ein Gebiet zu übernehmen ist eigentlich gleich wie "Whitewashing" und nicht grade die einfachste Aufgabe. Ich freue mich allerdings unglaublich auf St. Gallen! Interessant ist, dass ich heute erfahren habe, das ich eine Verwandte in St. Gallen habe, die nicht der Kirche angehört und meine Oma viel dafür gebetet hat, dass ich dorthin versetzt werde um die Möglichkeit zu haben, einmal mit ihr zu sprechen und siehe da - Gebete werden erhört.


Ich möchte mit euch noch eine kleine Schriftstelle teilen aus Römer 8: 
Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

Ich bin so dankbar für die Liebe Gottes, die ich hier jeden Tag verspüren darf für so viele seiner Kinder. Diese Woche hatte ich viele interessante Gesprächen mit Menschen auf der Straße. Ich lief mit einem Globus durch die Stadt und fragte die Leute, wie viele Menschen es auf der Erde gibt. Ich bekam viele verschiednene Antworten, von 10 Millionen bis 20 Milliarden (es sind etwas um die 7 Milliarden, für alle mit einem Fragezeichen im Gesicht) Anschließend fragte ich sie, was sie glauben, wie viele von diesen Menschen von Gott geliebt werden. Es war wirklich machtvoll, Zeugnis auf der Straße davon geben zu können, das ich wirklich weiß, das Gott alle seine Kinder liebt. Überall. Unabhängig davon, in welcher Lage wir uns grade befinden, oder welches Verhältnis wir zu ihm haben. Er liebt uns wirklich so sehr und möchte das wir mit ihm sprechen und das wir seine Liebe fühlen können. Ich durfte an diesem Tag drei vorbereitetet Menschen finden, die sich mit uns Missionaren treffen möchten um mehr über das Evangelium zu sprechen.

Mit ganz viel Liebe,


Sister Zarse


Ein Potenzieller Untersucher. Wir duften ein Bild mit ihm machen :)
Er ist so cool & wird hoffentlich in Zukunft von den Missionaren in Bern belehrt.




P-Day Fun



Hey ihr Lieben!

Da dies meine wahrscheinlich letzten P-Days in der Bern Zone sind,versuche ich sie so sehr zu genießen, wie ich nur kann und bin deswegen Montags meistens unterwegs und habe keine Zeit eine Rundmail zu schreiben. Heute geht's auf den Weissenstein, einen Berg in unserem Gebiet. Auch wenn ich zwar keine richtige Mail diese Woche habe, habe ich ein paar neue Bilder von P-Days auf meinem Blog von coolen Erlebnissen wie zB der Basler Fasnacht. Etwas was sich kein Schweizer entgehen lässt. Viel Spaß beim Ansehen und ich hoffe ihr wisst, dass wir auch arbeiten und das wirklich nur Bilder von Montags sind :D Ich wünsche euch eine tolle Woche!

Sister Zarse

Ein rieeesiges Buch Mormon!
FHA mit ein paar coolen Leuten :)

Bern Zone Februar

Endlich Sonne!
Passen wir alle auf eine Bank? CHALLANGE ACCEPTED!
Elders..
Unterwegs zur Fasnacht
 

hunger, nass, müde, kalt

Ein reuiges Herz und ein zerknirschter Geist

Diese Woche hatten Sister Tauche und ich ein interessantes Mitarbeiterschafts-Studium und ich dachte ich könnte einen Ausschnitt davon mit euch teilen. Wir bereiten uns auf einen geistigen Gedanken für eine Mitgliederfamilie vor und lasen in 2. Nephi 2:6&7: 

"Darum kommt die Erlösung im heiligen Messias und durch ihn; denn er ist voller Gnade und Wahrheit. Siehe, er bringt sich selbst als Opfer für Sünde dar, um den Zwecken des Gesetzes Genüge zu leisten für alle, die ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist haben; und für niemanden sonst kann den Zwecken des Gesetzes Genüge geleistet werden."

Sister Tauche sagte schließlich: "Für alle, die ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist haben.. Was bedeutet das eigentlich?" Normalerweise bin ich ziemlich gut, im beantworten von Fragen bezogen auf das Buch Mormon, aber diesmal wusste ich selber keine klare Antwort und so begann ich das Thema zu studieren.


Wenn man reuiges Herz hört, hört man das Wort Reue und Herz heraus. Ich habe dann weitere Schriftstellen gesucht und bin dabei auf Moroni 6:2 gestossen:



"Auch nahmen sie keinen zur Taufe an, außer er trat mit reuigem Herzen und zerknirschtem Geist vor und bezeugte der Kirche, daß er wahrhaftig von all seinen Sünden umgekehrt war."


Ein reuiges Herz ist also ein Herz das sich um- und zum Herrn gekehrt hat. Wir wissen aber, dass ein reuiges Herz aber auch wichtig ist für unsere Errettung, denn nur für die Menschen, die es besitzen, kann den Zwecken des Gesetzes Genüge geleistet werden. Ich bin nun schon getauft und sollte es daher besitzen, aber woher weiß ich wirklich das mein Herz ehrlich und reuig ist?


Das Herz ist bekanntlich der Sammelpunkt unsrer Gefühle und nur wir wissen, was wirklich in uns oder in unserem Herzen vorgeht, abgesehen von Gott. Wir selbst kennen unser Herz.Wir kennen unsere Wünsche oder unsere Beweggründe.Wenn wir versuchen uns ehrlich selbst zu betrachten, dann wissen wir wie unser Herz aussieht. Bruder Kopischke sagte einmal, dass ein reuiges Herz ein weichesoffenes und aufnahmebereites Herz ist.





Dieses Bild gibt eine gute Vorstellung von einem reuigen Herzen. Wenn der Heiland sagt: „Ich stehe vor der Tür und klopfe an“, dann klopft er an die Tür unseres Herzens. Schauen wir uns das Bild mal genauer für ein paar Sekunden an.. Es gibt aber keine Türklinke. Die Tür lässt sich nur von innen öffnen. Nur ein kleines Fenster lässt einen Einblick in unser Inneres geben. Doch ob wir die Tür öffnen oder nicht, das können nur wir selbst entscheidenWenn wir die Tür unseres Herzens für ihn öffnen, öffnen wir sie auch für seinen Geist und seinen Willen. Ein reuiges Herz wird uns also helfen Gottes Willen besser zu erkennen und anzunehmen.


Der demütige und zerknirschte Geist wurde bereits im alten Testament in Jesaja 57:15 erwähnt. Wenn ich das Wort zerknirscht höre, denke ich zuerst an jemanden, der mit seinen Zähnen knirscht und eher verbittert als demütig ist. Das Wort zerknirscht wird allerdings im Oxford-Wörterbuch definiert als ein „Gefühl oder Ausdruck der Reue, die der Erkenntnis folgt, dass man etwas falsch gemacht hat“.

Elder Kopischke hat hierzu gesagt: 
Wenn wir einen zerknirschten Geist haben, erkennen wir an, dass wir Sünder sind und Schwächen haben. Wir sind belehrbar, „was [alle Fragen der] Rechtschaffenheit betrifft“. (Alma 21:23) Wir empfinden gottgewollte Traurigkeit und sind umkehrbereit. Ein zerknirschter Geist ist willens, „den Einflüsterungen des Heiligen Geistes“ zuzuhören. (Mosia 3:19)

Ein zerknirschter Geist zeigt sich also in unserer Bereitschaft und Entschlossenheit, zu handeln. Im Gegensatz zum reuigen Herzen, ist es mehr eine Aktion als etwas, was in unserem Inneren vor sich geht. Wir haben den Willen uns wirklich vor Gott zu demütigenumzukehrenzu lernen und uns zu ändern. Wir haben den Willen, zu beten: „Nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen.“ (Lukas 22:42)


Sister Zarse :)

So sehen Weekly-Planning-Sessions bei uns aus 


Diese 93-jährige Frau ist der HAMMER! Wir halten hier 2245 (ich durfte sie zählen) Karten an gemachter Tempelarbeit in der Hand.. und das ist noch nicht mal alles.


Trainieren nach meinem Training

So meine Lieben, hier ein kleines Update über mich und meine kleine Welt hier in Solothurn. Ich liebe dieses Gebiet sehr und jetzt, wo in vier Wochen Sister Tauches Training um ist, vermute ich das es für mich Zeit wird, dieses Gebiet zu verlassen und ehrlich gesagt freue ich mich nicht darauf.

Solothurn ist ein Teil von mir geworden. Ich kenne fast jede Busverbindung und Bahnverbindung, und Stadtteile. Ich weiß endlich fast alle Namen der Mitglieder und die der Kinder. Meine Untersucher sind wie Freunde für mich geworden und ich habe sie so sehr in mein Herz geschlossen.

Es war nicht immer einfach, es gab viele Schwierigkeiten und Herausforderungen, die auch dazu gehören aber ich sehe jetzt noch deutlicher, nicht nur wie ich Solothurn verändert habe, aber auch wie Solothurn mich verändert hat. Ich war einige Male krank im letzten Transfer und habe dadurch begriffen, wie viel mir diese Arbeit bedeutet und wie sehr ich selbst diese Mission brauche. Ich sehe, wie viel ich von Mitgliedern oder Untersuchern der Kirche gelernt habe. Ich sehe, wie sich mein Schriftstudium verändert hat und wie sehr sich nicht nur Sister Zarse aber auchTamara verändert hat. Mein Zeugnis ist in diesen fünf Monaten wirklich gewachsen. Ich habe nicht nur Sister Tauche trainiert, sondern auch mich selbst und manchmal hat auch sie mich trainiert.

So unerfahren wir manchmal waren, weil wir beide relativ neu auf Mission sind, haben wir trotzdem oder gerade deswegen viele Wunder gesehen.. Manchmal ist es mir nicht so bewusst gewesen, doch zurückblickend kann ich sagen, ich habe Gottes Hand hier gesehen.

Ich habe Menschen gesehen, die in der ersten Lektion von dem Geist so berührt wurden, dass sie weinen mussten. Ich habe Menschen gesehen, die uns an der Tür hineingelassen haben, als hätten sie auf uns gewartet. Ich habe Mitglieder gesehen, die ein Leuchten in den Augen bekamen als sie einen Freund mit zur Kirche brachten. Ich habe Teenager gesehen, die nach Gottes Plan für sich gesucht haben und ihn durch uns gefunden haben. Ich habe Freunde von Mitgliedern gesehen, die überraschend in der Kirche für sie auftauchten. Ich durfte miterleben, wie Untersucher andere Untersucher belehren und ihnen ein Buch Mormon schenken. Ich habe mich teile von Lektionen auf spanisch geben sehen, obwohl ich nie zuvor ein Wort spanisch gesprochen habe. Ich kann komplette Lektionen auf englisch geben und in der Kirche für Mitglieder übersetzen, obwohl ich mich vor meiner Mission nicht getraut habe, auch nur ein Wort englisch zu reden. Ich habe sogar schon ein bisschen persisch gelernt.

Manche Missionare messen ihren Erfolg anhand dessen, wie viele Menschen sie getauft haben.. Ich messe ihn an den kleinen Wundern und den Veränderungen die ich sehen durfte. Ich habe mit Menschen hier gelacht aber auch geweint. Ich habe Familien durch Krisen gehen sehen und ich habe gesehen wie Gott sie gesegnet hat. Ich habeHerzen berühren können und mein Herz wurde durch sie berührt. Ich habe Gottes Liebe für seine Kinder verspüren können und dadurch gespürt wie sehr er auch mich liebt. Ich habe endlich verstanden, dass man durchselbstlosen Dienst am Nächsten wirklich glücklich werden kann.

Soviel zu meinen Erlebnissen in meiner kleinen Welt! Ich bin wirklich dankbar, das ich hier so viel sehen und erleben darf. Die letzen 5 Monate gingen für mich wirklich unglaublich schnell um und ich versuche jetzt den 6. Monat hier auch noch zu genießen. Und dann wird es auf zu neuen Abenteuern gehen.

Sister Zarse

Schnappschuss von Elder Mateer
ONWARD! 
Elder Harradines Geburtstag
weiteres Bild vom PizzaPDay
Elder Mateer im Krankenhaus. OPS.
Wir habens zum Glück alle gelassen genommen
Touristenfoto in Basel
So sehen Mittagessen bei Distriktmeetings aus
der Tag an dem wir 1 1/2 Stunden eine Bergstrasse zu einer Untersucherin hochgelaufen sind
This is Missionary FUN
TEAM SOLOTHURN
Ein Becher von unseren Elders.. keine weiteren Fragen bitte
Meine süsse Maus :)
Abendsonne und Rast nach unserer Wanderung



01 09 10