Frohe Ostern meine lieben!
Es gibt ein paar kleine Veränderungen. Zuersteinmal - ich wurde versetzt. Schon wieder :D im Moment bin ich in dem wunderschönen Burgdorf, Nachbargemeinde von Solothurn. Eine Sister ist dort früher nach Hause gegangen und deswegen war ich dort mit ihr und meiner neuen Mitarbeiterin, Sister Wonson, für die letzte Woche in einem Dritt (eine Mitarbeiterschaft aus drei Personen bestehend) als ich am Montag angereist bin, bin ich alleine gereist, und es war so komisch niemanden um sich herum zu haben. Dort angekommen, verbrachte ich den Tag mit den Zonenleitern, da die Sisters unterwegs waren. Irgendwie war alles nicht wirklich gut durchgeplant, aber so ist das nunmal bei emergencytransfers (Notfallversetzungen). Jetzt nach einer Woche, ist das Chaos vorbei und ich habe wieder eine Mitarbeiterin und ein Gebiet. Ob ich hier in Burgdorf bleibe, steht noch nicht fest, aber ich hoffe sehr darauf, das Präsident mich nicht wieder nach 2 1/2 Wochen hier versetzt. Die Sisters in St. Gallen sind geschlossen worden, da Sister Friebe es endlich wieder zurück in ihre alte Mission ngeschafft hat und wir im Moment nicht genug Sisters haben um alle Gebiete zu füllen.
Obwohl ich nur 3 Wochen in St Gallen dienen durfte, war es wirklich eine unglaubliche Zeit. Ich habe die Adresse von meiner Verwandten hier bekommen und als ich erfahren habe das ich spontan versetzt werde, habe ich mich sofort auf den Weg gemacht um sie zu finden und kennenzulernen. Ich nahm die Elders mit, da sie diejenigen wären, die mit ihr in direktem Kontakt bleiben könnten.
Es war wirklich ein unglaubliches Treffen mit Alice. Ich muss gestehen, ich hatte so viel Angst davor. Angst, dass sie einfach wieder die Tür zuhaut, das sie mich nicht sehen möchte und ich enttäuscht sein würde. Ich betete viel dafür, das der Heilige Geist ihr das Herz berühren würde und sie sich öffnen würde, für den Geist und unsere Botschaft. Als ich an die Tür kam, begrüßte ich sie und erzählte ihr, wer ich bin und was ich hier mache. Sie bat uns freundlich herein. Wir setzten uns hin und begannen zu reden. Sie redete über meine Großeltern und dass sie sie dieses Jahr im Sommer besuchen kommen möchte. Sie sagte, sie verspürt direkt eine Verbindung zu mir und sie merkt, das wir verwandt sind. Auch unterhielten wir beide uns über unsere Liebe zu Kunst. Wir kamen schnell auf ihren Glauben zu sprechen und sie erzählte mir, das sie nicht mehr wirklich an Gott glaubt. Jedoch kennt sie die Bibelgeschichten sehr gut, da sie an einer Schule für Kinder Religion unterrichtet hat. Auch glaubt sie an die Bibel und damit auch am Christus.
Als ich anfing ihr die Wiederherstellung unserer Kirche zu belehren,hörte sie aufmerksam zu. Als es dann um Christus irdisches Wirken ging, wirkte sie sehr nachdenklich. Sie sagte: "Wenn Christus doch alles Leiden auf sich genommen hat, warum gibt es dann noch so viel? Warum leiden so viele Menschen?"
Wir teilten Alma 7:11&12 mit ihr:
"Und er wird hingehen und Schmerzen und Bedrängnisse und Versuchungen jeder Art leiden; und dies, damit sich das Wort erfülle, das da sagt, er werde die Schmerzen und die Krankheiten seines Volkes auf sich
nehmen. Und er wird den Tod auf sich nehmen, auf daß er die Bande des Todes löse, die sein Volk binden; und er wird ihre Schwächen auf sich nehmen, auf daß sein Inneres von Barmherzigkeit erfüllt sei gemäß dem Fleische, damit er gemäß dem Fleische wisse, wie er seinem Volk beistehen könne gemäß dessen Schwächen."
Ich erklärte ihr, das Christus dadurch das er das Leiden der Welt auf sich genommen hat, uns vollkommen verstehen kann und daher unsere Lasten leichter machen kann. Ich zitterte Matthäus 11, wo geschrieben steht, das wir Christus Joch auf uns nehmen sollen, denn sein Joch drückt nicht und seine Last ist leicht. Christus kann nicht alle Leiden von uns nehmen, denn es ist ein Teil der zum Leben gehört, aber dadurch, das er das selbe durchlebt hat, versteht er uns vollkommen, wie es kein anderer Mensch kann. Tränen überkamen ihre Augen. Der Geist war so stark anwesend und alle waren still im Raum. Sie wischte die Tränen weg und machte eine Bewegung, als versuchte sie den Geist von sich abzuschütteln. Dann begannen wir alle Zeugnis von Christus zu geben.. Nun begann sie zu schluchzen und die Tränen flossen von ihren Wangen. Wir alle saßen da und ließen den Moment wirken. Liebevolle verweinte Augen schauten mich an. Ich lächelte zurück. Ich verspürte so viel Liebe in diesem Moment, für diese vor 5 Minuten noch fremde Frau. Dann versuchte sie erneut das Gefühl des Geistes von sich abzuschütteln. Sie stand auf und griff sich ein Taschentuch und lachte und versuchte die Situation runterzuspielen. Sie sagte, sie versteht auch nicht warum sie so aufgewühlt ist. Wir versuchen ihr zu erklären das dies der heilige Geist ist, der Wahrheit bezeugt. Das wollte sie allerdings nicht annehmen. Obwohl sie es selbst verspürt hat und wusste. Sie sagte, es hätte etwas in ihr wieder hervorgeholt und das es genau die Antwort ist, die sie gebraucht hat.
Wir boten ihr die Evangeliums-Lektionen an, die wir Interessierten der Kirche belehren, doch sie lehnte dankend ab. Irgendetwas schien ihr Angst vor dieser Art von Veränderung zu machen. Sie sagte, sie hat jetzt Ihre Antwort bekommen auf eine Frage, die sie lange beschäftigt hat und niemand ihr beantworten konnte und das ist alles was sie brauchte. Ich versuchte ihr zu erklären, das sie weitere Antworten bekommen kann, wenn sie das möchte. Ich erklärte es ihr anhand eines Beispiels: Es ist, als stände ein Kind in einem Süßigkeitenladen und hält einen Lolli in der Hand. Und es schaut nur auf den Lolli und klammert sich an ihm fest obwohl der Verkäufer dem Kind alles, wirklich alles in diesem Laden geben möchte. Aber sie hält so sehr an dem Lolli fest, sodass sie gar nicht erst um sich schaut, was es noch alles gibt.
Ich holte das Buch Mormon heraus, während die anderen sich weiter unterhielten. Ich markierte die Schriftstellen, die wir ihr vorgelesen hatten und stellte ihr dann das Buch vor, mit den Worten: "Alice, ich möchte dir ein Geschenk geben. Dieses besondere Buch hat mein Leben verändert und mich und meine Familie glücklich gemacht und deswegen möchte ich es mit dir teilen." Ich erkläre ihr den Aufbau und die Geschichte und zeigte ihr dazu Bilder. Sie nahm es selbst in der Hand und blätterte darin rum. Dann legte sie es wieder weg. Ich zeigte ihr die makierte Schriftstelle, die zu ihrer Überraschung im Buch Mormon und nicht in der Bibel stand, dies hätten wir davor nämlich nicht erwähnt und sagte: "Hier hast du eine Antwort für dich gefunden auf eine große Frage, die dich lange beschäftigt hat. In diesem Buch stecken so viele mehr Antworten, auf Fragen die du vielleicht noch gar nicht zu stellen weißt. Ich weiß das du für dich in diesem Buch Wahrheit finden kannst, wenn du es nur zulässt." Ich erzählte ihr auch von Moroni und dem großen Versprechen, das er an uns gegeben hat. Ich las es mit ihr gemeinsam durch und erklärte ihr, das dieses Gefühl was sie gespürt hat dieser Geist war, der ihr Wahrheit bestätigt hat. Sie versuchte wirklich damit zu kämpfen Gefühle von ihr wegzudrücken, aber sie war sichtlich berührt. Sie meinte, ich habe es spannend gemacht und ihre Neugierde geweckt, und sie wird deswegen auf jeden Fall darin lesen.
Wir tauschten Telefonnummern aus und sie sagte, sie möchte definitiv mit mir in Kontakt bleiben. Sie bedankte sich für die Zeit und das wir ihr eine so tiefe Frage, die sie lange beschäftigt hat und ihr keiner beantworten konnte, beantwortet haben. Wir boten ihr weiterhin unsere Hilfe an und ich schrieb neben die Widmung im Buch Mormon mit meinem persönlichen Zeugnis, die Telefonnummer der Elders auf. Sie sagte zum Abschied, sie verspürt das wir etwas besonderes ausstrahlen und etwas besonderes teilen. Ich bin so dankbar, das Gott meine Gebete und die meiner Großeltern beantwortet hat und ihr das Herz erweicht hat und sie damit vielleicht vorbereitet hat für etwas größeres.
Als ich am Sonntag mich von der Gemeinde St. Gallen verabschiedete, erzählte ich den Mitgliedern von diesem besonderen Erlebnis und gab mein Zeugnis von Christus. Anschließend kam eine Frau auf mich zu und gab mir 3 Empfehlungen für Verwandte, die sie in Burgdorf hat. Sie sagte: "Normalerweise würde ich sowas nicht machen, aber ihr Zeugnis hat mich berührt und zum nachdenken gebracht und ich würde ihnen diese Menschen anvertrauen." Wow. Das war wirklich unglaublich für mich. Am Abend telefonierte ich mit meiner ehemaligen Mitarbeiterin, Sister Flickinger, und ich erzählte ihr von diesem Erlebnis. Sie fragte mich nach den Namen ihrer Verwandten und dabei raus kam schlussendlich, dass diese Verwandten auch ihre Verwandten sind! Ihr Großvater hat ihr gesagt, sie solle dort vorbeigehen, falls sie mal dort ist aber sie hat nie die Gelegenheit dazu bekommen. Nun hat die Genehmigung bekommen, zu mir zu reisen für einen Tag und diese Menschen mit mir besuchen zu gehen.
Ich hoffe ihr hattet ein tolles Osterfest und konntet für euch erkennen was Christus für euch persönlich getan hat und ich hoffe ihr konntet diese Osterzeit zu etwas ganz besonderem machen.
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