Meine letzter Blogeintrag als Missionarin


Es ist unglaublich wie schnell die Zeit verging. Nun sind es noch 4 Tage bis ich wieder zuhause bin. Diese anderthalb Jahre gingen so unglaublich schnell rum und trotzdem ist so viel passiert. Ich hatte 6 Gebiete in 3 verschiedenen Ländern, 11 Mitarbeiter und 2 emergencytransfers (Blitzversetzungen von einen auf den anderen Tag in ein neues Gebiet). Ich durfte direkt nach meinem Training trainieren und dann anschließend ein weiteres Mal jemanden fertig trainieren. Ich durfte zweimal in 'Dritts' dienen, ich musste zweimal auf Mission in neue Wohnungen umziehen und beziehen und lebte zwei Wochen mit einer meiner Mitarbeiterinnen im Krankenhaus und bei Mitgliedern. Ich denke ich habe vieles erlebt, was man sich vorstellen kann und ich liebe es! Meine Mission ist überhaupt nicht das gewesen, was ich mir vorgestellt habe. Das sagt wahrscheinlich jeder Missionar aber ich denke wirklich, ich wurde mit allem möglichen konfrontiert, was ich brauchte um zu wachsen und Selbstbewusstsein zu gewinnen und der Person, die Gott in mir sieht, ein kleines Stück ähnlicher zu werden. 

Was ich in diesen 18 Monaten gelernt habe, lässt sich ehrlich gesagt nicht in Worte fassen. Ich habe viel in den letzten Wochen darüber nachgedacht, wie ich mich verändert habe und was ich alles erlebt habe. Ich habe mich wirklich besser kennengelernt mit meinen eigenen Stärken und Schwächen. Eine meiner Lieblingsschriftstellen ist in Ether 12:27: 'und wenn Menschen zu mir kommen, so zeige ich ihnen ihre Schwäche. Ich gebe den Menschen Schwäche, damit sie demütig seien; und meine Gnade ist ausreichend für alle Menschen, die sich vor mir demütigen; denn wenn sie sich vor mir demütigen und Glauben an mich haben, dann werde ich Schwaches für sie stark werden lassen.' 

Unser Ziel als Missionare ist es, andere einzuladen zu Christus zu kommen und genau das habe ich getan, ohne es auf dem Weg wirklich zu bemerken. Ich bin wortwörtlich zu ihm gekommen und habe 18 Monate meines Lebens 'geopfert' um diesen Dienst verrichten zu können. Ich bereue keine Sekunde davon und es war mir mehr eine Segnung als ein Opfer. Ich habe gelernt, dass es okay ist Schwächen zu haben und das wir jubeln können, wenn wir anfangen, sie an uns selbst zu erkennen und sehen wie viel Arbeit doch wirklich vor uns liegt, denn das bedeutet nur das er seine Verheißung erfüllt, weil wir wirklich zu ihm kommen und danach streben besser zu werden.

Ich habe so viel Erkenntnis über das Evangelium und seine kostbaren Wahrheiten gewonnen, wie Gott mir in meinem Einsetzungssegen verheißen hat. Ich habe so viel dazu gelernt und ich kann wirklich sagen das es einer der härtesten Dinge war, die ich je getan habe und trotzdem dass ich so sehr liebe! Ich bin so dankbar für meine Familie, die mich auf dem ganzen Weg unterstützt hat und für die unzähligen Emails von ihnen und von vielen Freunden! In meinem letzten Gespräch mit meinem Pfahlpräsident bevor ich auf Mission ging sagte er, dass es auf meiner Mission viele Tage voller Sonnenschein geben wird, dennoch auch viele verregnete Tage und das der Herr bei mir ist, egal bei welchem 'Wetter'. Danke für all die vielen Gebete, die mir so viel geholfen haben in den schwereren 'verregneten' Tagen meiner Mission. Ich weiß, das ich nie alleine war. 

Ich liebe meinen Erlöser und ich liebe diese Kirche! Ich weiß wirklich das diese Kirche wahr ist und das sie seine Kirche ist. Sie ist eine wirkliche Segnung in meinem Leben und macht mich zu einem besseren 'ich'.  

Bis bald und auf ein letztes mal: 
Sister Zarse :)



Valentinstag-Aktion


Fasnacht Luzern 2017


ich liebe die Mitglieder in Luzern!




Enora, eine super süsse Untersucherin
Elders, die Haare schneiden, um 150 CHF Missionsgeld zu sparen




  .. to be continued :)

Die Zeit vergeht im Fluge - Versetzung #13


Kaum zu glauben aber es sind nur noch 4 Wochen, bis ich wieder zuhause bin! Im Moment ist alles ein emotionales Chaos und ich fahre gefühlsmäßig Achterbahn, deshalb habe ich es nicht geschafft einen neuen Blogeintrag zu schreiben. Trotzdem will ich noch ein paar Bilder von den letzten Wochen hochladen und euch etwas auf den neusten Stand bringen! Ich habe eine neue Mitarbeiterin, sie heißt Sister Williams und kommt aus Rexburg, Idaho. Ich war mit ihr damals in Salzburg in einem Distrikt, als sie noch ganz frisch auf Mission war und Luzern ist ihr zweites Gebiet. Sie ist wirklich Klasse und ich hätte nicht gedacht, dass ich selbst von meinem 11. Companion immer noch so viel lernen könnte! Sie erinnert mich immer an die Kleinigkeiten, die für mich so schnell in der Hast des Tages untergehen. Wir Missionare haben auch seit dieser Versetzung einen neuen, flexibleren Tagesplan, den wir selbst kreativer füllen können. Wir können sogar selbst entscheiden, wann wir aufstehen und zubettgehen und ich habe dadurch eine Stunde mehr Schlaf am Tag gewonnen! (Ich stehe immer noch um 6:30 Uhr auf aber gehe um 9:30 Uhr ins Bett und es tut SO gut). Ich liebe es, dass die Führer der Kirche uns genug Verantwortung zutrauen, mehr selbst entscheiden zu können.


Die letzte Versetzung habe ich viel über das Gebet studiert und versucht meine persönlichen Gebete zu verbessern. Im 'bible dictionary' gibt es einen Absatz der mir sehr gefallen hat. Übersetzt steht dort ungefähr: 
Sobald wir lernen in welcher Beziehung wir wirklich zu Gott stehen (nämlich, dass er unser Himmlischer Vater und wir seine Kinder sind), dann wird das Gebet irgendwann etwas Natürliches und Instinktives von unserer Seite (Matt 7:7-11). Viele von den so oft genannten Schwierigkeiten über das Gebet, kommen daher, dass wir diese Beziehung vergessen. Das Gebet ist eine Tat, bei der der Wille des Vaters und der Wille des Kindes in Übereinstimmung gebracht werden. Der Sinn und Zweck des Gebets ist es nicht, den Willen des Vaters zu ändern, sondern den Willen des Vaters für uns zu sichern und Segnungen, die Gott uns willentlich geben will, die jedoch abhängig von uns sind und ob wir für sie bitten. Segnungen erfordern eine Art von Arbeit und Bemühungen unsererseits bevor wir sie erlangen können. Das Gebet ist eine Form dieser Arbeit und ist eine vereinbarte Möglichkeit um die höchsten aller Segnungen zu erlangen. 

Ich stellte mir selbst öfter einige Fragen:
Wie effektiv sind meine Gebete? 
Wie nah fühle ich mich dem himmlischen Vater, wenn ich bete?
Spüre ich, dass meine Gebete beantwortet werden?
Gibt es Raum für Verbesserung? 
Hören oder fühlen sich meine Gebete manchmal gleich an?
Langweile ich mich manchmal wenn ich bete? 

Ich habe wirklich gelernt, dass wenn wir in eine Routine des Betens fallen, wir einen Schritt rückwärts gehen sollten und nachdenken sollten. Wir müssen uns auf unserer Gebete vorbereiten und wirklich darüber nachdenken, wofür wir wirklich dankbar sind.

Ich weiß, dass Gott uns immer zuhört, wenn wir wirklich von Herzen ein aufrichtiges Gebet sprechen. Ich habe gesehen, dass er solche Gebete immer beantwortet, doch auf ganz persönliche Weise und nicht immer wie wir selbst es erwarten. Gott ist persönlich mit uns und gibt nicht jedem auf die gleiche Weise eine Antwort auf ein Gebet. Wir können nicht immer ein Brennen in unserem Herzen erwarten oder dass wir eine Schriftstelle aufschlagen und sie genau zu unserer Situation past. Es gibt zwar kein genaues Muster, wie Gott zu uns spricht aber er findet Wege mit uns zu kommunizieren, sodass wir ihn und seinen Willen persönlich verstehen können.  

Ich bin dankbar für die Möglichkeit, meinen Vater kennen zu können und ihm genug vertrauen zu können, um zu wissen das er für mich da ist und mich immer hört. Das Gebet ist wirklich eine besondere Möglichkeit, wodurch wir seine Nähe spüren können, und seinen Willen besser erkennen können. 

District-Pday!
Mein MTC-Companion! Leider haben wir es nie geschafft Mitarbeiter auf Mission zu werden aber ich liebe sie soo sehr!
Meine neue Mitarbeiterin Sister Williams!

Meine Sister Tauche! Vor einem Jahr habe ich mit ihr zusammen in Solothurn gedient :)


Companion-Reunion mit Sister Wonson bei der Pfahlkonferenz in Zürich

Wenn das Ende der Mission naht und alle Schuhe kaputt gehen

Distrikt Luzern, Januar 2017






a mission is sweet and salty


Meine Lieben!
 
Entschuldigt, dass ich für eine Weile nicht mehr von mir hören lies! Wir arbeiten im Moment wirklich daran dieses Gebiet aufzubauen und zum laufen zu bringen, denn die Area war so gut wie "tot" (jeder Missionar der in diesem Teil von Europa gedient hat, versteht was ich meine) aber es fängt langsam an Fortschritt zu machen und ich erfreue mich an jedem kleinen Wunder das ich sehe! 

Diese Woche war es sehr kalt hier in Luzern und uns sind beim "finding" (d.h. man sucht nach Menschen die Interesse am Evangelium haben, durch Straßenkontaktieren oder Tür zu Tür gehen) fast die Füße abgefroren. Es war so unglaublich kalt! Da helfen auch keine zwei Jacken, Thermoleggins, Thermosocken, Stiefel, Handschuhe und Schal. Stundenlang in der Kälte zu stehen hält niemanden warm. Wir waren echt froh, als wir am Abend endlich zuhause ankamen und machten dann die restliche Planung und Anrufe gemeinsam im Badezimmer, während wir ein Fußbad nahmen. 

Vor zwei Wochen hatten wir übrigens Versetzungen und ich habe seitdem eine neue Mitarbeiterin: Sister Peterson aus Orem, Utah. Sie ist jetzt meine zehnte Mitarbeiterin, wenn ich meine "Dritts" mit einrechne. Wir sind sehr unterschiedlich und machen daher ein wirklich interessantes "Match". Ich lerne viel von ihr und ich bin mir sicher, dass wir aus einem guten Grund zusammen hier arbeiten und irgendjemand uns beide braucht! In Sachen Sport kann ich mir definitiv von ihr noch eine Scheibe abschneiden und seit wir zusammen dienen, sieht mein Morgensport auch schon wieder besser aus :) 

Companions sind wirklich immer ein Segen auf Mission. Von jedem meiner Mitarbeiter habe ich vieles gelernt, das ich sonst nie gelernt hätte! Es ist etwas Außergewöhnliches - wie oft wird man schon mit fremden Menschen zusammengesteckt in einer Stadt, die nicht das eigene Zuhause ist? Wir alle kommen aus unterschiedlichen Kulturen mit unterschiedlichen Ansichten und Traditionen und auch die Kirche wie sie von den Mitgliedern geführt wird, hat überall eine andere Dynamic - und trotzdem ist es immer dasselbe Evangelium und wir alle teilen einen Glauben. Wir alle haben das selbe Ziel! 

Weiter kann ich nach 16 Monaten auf Mission bestätigen, das es wirklich die beste Ehevorbereitung ist! In keiner anderen Situation muss man lernen mit einem Menschen zurechtzukommen wie hier. Wir sind 24/7 zusammen. Gibt es Konflikte, können wir nicht einfach auf einen Spaziergang rausgehen oder uns auf sonstige Weise voneinander eine Auszeit nehmen. Wir können reden oder schweigen. Reden ist übrigens immer die bessere Variante ;) 

Dieses Weihnachten war wirklich toll und wir hatten viele Essenstermine! Ich glaube ich wurde noch nie in meinem Leben so mit essen gemästet.. wir hatten tolle Menschen um uns herum und spielten lustige Kartenspiele, sangen Lieder, hörten die Weihnachtsgeschichte einige Male und packen sogar unsere eigenen Geschenke unter einem Weihnachtsbaum an Heiligabend aus, wie es sich gehört! Das Highlight allerdings war es natürlich mit meiner Familie zu skypen! Wie ich sie doch liebe. Es kommt mir so vor, als hätte ich sie schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen und gleichzeitig fühlte es sich so an als wäre ich nie fort gewesen. So ziemlich jeder vergoss Tränen in dieser kurzen Stunde und ich konnte meine Liebe und Wertschätzung vor lauter Aufregung nicht so gut ausdrücken, wie ich es mir wünschte - liebe Familie: ich liebe euch wirklich! Danke für alles. 

Was für ein wunderbares Jahr 2016! Es war ein Jahr, das ich komplett dem Herrn gewidmet habe und ein Jahr, indem ich seinen Kindern jeden Tag dienen konnte. Egal wie viele Jahre Schule oder wie viele Erfahrungen ich schon in meinen jungen 20 Jahren gesammelt habe - ich bin in diesem Jahr so viel gewachsen, wie noch nie zuvor. Ich bin so dankbar, hier sein zu können und eine Vollzeitmission erfüllen zu können. Es gibt nicht immer nur Tage voll Sonnenschein, sondern auch einige sehr verregnete Tage, aber ich habe gesehen das der Herr immer bei mir ist und mit mir den Regen gemeinsam durchsteht. Ich bin unglaublich dankbar für all seine Geduld mit mir. Meine Mission gibt mir so viel wie nichts anderes! Ich habe letztens ein Gedicht auf englisch gelesen was meine Mission ziemlich passend beschreibt. Es ist zwar auf englisch, aber ich denke die meisten von euch können es verstehen. Falls es trotzdem jemand auf deutsch haben möchte, schreibt mir eine email und ich übersetze es :)

A mission is a strange experience,
It is a trial and a test.
A mission throws at you the worst
Yet, teaches you the best.
.
I’ve never been so happy,
I’ve never been so depressed.
I’ve never felt so forsaken,
I’ve never felt so blessed.

I’ve never been so confused,
Things have never been so clear.
I’ve never felt my Heavenly Father so distant,
He’s never been so near.

I’ve never been so discouraged,
I’ve never been so full of hope.
I feel I could go on for forever,
I think I’ve come to the end of my rope.

I’ve never had it quite so easy,
I’ve never had it quite so tough.
Things have never been so smooth,
Things have never been so rough.

I’ve never traveled through more valleys,
I’ve never ascended more peaks.
I’ve never met so many nice people.
I’ve never met so many freaks!

I’ve never had so many ups,
I’ve never had so many downs.
I’ve never worn so many smiles,
I’ve never had so many frowns.

I’ve never been so lonely,
I’ve never had so many friends.
BOY, I hope this is over soon,
GOSH, I hope this never ends.


Weihnachten bei Mitgliederfamilien


Sister Tauche hatte Geburtstag :)


Fasnacht beginnt in Luzern!







Meine neue Mitarbeiterin - Sister Peterson :)

Luzern Missionare an Weihnachten


 
Mit unserer tollen Untersucherin


Weihnachtskonferenz 2016


Endlich Schnee!

..weil ein Haarschnitt in der Schweiz zu teuer ist





01 09 10